Ferritbeschichtete Kabel l Eupen

Allgemeine technische Daten

Kabel und Leitungen spielen bei der Einkopplung und der Übertragung von Störgrößen in elektronische Geräte eine große Rolle. Diese Tatsache nahm Kabelwerk Eupen zum Anlass, ferritbeschichtete Leitungen zu entwickeln und herzustellen.

Grundlage dieser Technologie ist ein hochwertiges Pulver auf Ferritbasis. Es wurde eine spezielle Mischung entwickelt, zusammengestellt aus einem Polymerwerkstoff, dem eine beträchtliche Menge Ferritpulver (bis zu 90%) beigemischt wird. Die Mischung wird mittels Extrusion auf Kupferleiter aufgebracht und wird EMC/COM genannt.

Das Ferritpulver ist elektrisch nicht leitend; es hat sehr interessante magnetische Eigenschaften. Weil Ferrit ein ferromagnetischer Werkstoff ist, wird dieser in einem magnetischen Wechselfeld ständig ummagnetisiert. Die Magnetisierung folgt dabei einer Hystereseschleife und bei jedem Zyklus wird dem elektromagnetischen Feld Energie entzogen, die als Wärme wieder freigegeben wird. Dieser Vorgang steigt stetig mit der Frequenz. Die Ferritschicht auf einem Leiter bewirkt, dass höhere Frequenzen stark gedämpft werden, weil ihre Energie größtenteils im Ferritpulver absorbiert wird. Dies gilt sowohl für hochfrequente Störungen, die sich auf dem Leiter fortbewegen und die das Umfeld nicht stören dürfen, als auch für Störungen, die im Umfeld vorkommen und die das Signal auf dem Kabel nicht beeinträchtigen sollen.

Die so hervorgerufene Dämpfung ist immer proportional zur Kabellänge.

Störsicherheit ist nicht erst seit der vollständigen Wirksamkeit der EMV-Bestimmungen zum 01.01.1996 ein Thema, mit dem sich verantwortungsbewusste Entwickler und Systemverwalter beschäftigen müssen. Nicht nur die Sicherheit von wichtigen Daten, auch die Reaktion auf das gestiegene EMV-Bewusstsein Ihrer Kunden zwingt zum Umdenken. Die Kabel mit der Ferrit (EMC/COM) - Beschichtung sind deshalb wirkungsvolle Hilfen für die Erhöhung der Störsicherheit.

Prinzipieller Aufbau von Ferrit-(EMC/COM) beschichteten Kabeln und Leitungen
Die unterschiedlichen Kabeltypen können in zwei Kategorien eingeteilt werden. Es gibt einerseits die so genannten Tiefpasskabel (LP-Kabel), und andererseits die so genannten CMS-Kabel.

Die LP-Kabel  erhalten ihre Tiefpasseigenschaften durch ihre EMC/COM-Ferritbeschichtung, bei denen jeder einzelne Leiter mit Ferritpulver beschichtet ist. Dies bedeutet, dass das Kabel tiefe Frequenzen, passieren lässt (Gleichspannung, Wechselspannung, kabelgebundene Kommunikationsfrequenzen) und hohe Frequenzen (z. B. Funk-Störfrequenzen) sperrt.

Bei den CMS-Kabeln wird die Ferritschicht über der Abschirmung aufgebracht.

LP / Low Pass - Leitung
Typische Anwendungen: Netzanschlusskabel, Netzanschlussleitung


CMS - Leitung
Typische Anwendung: Digitale Signalleitung


Übersicht ferritbeschichteter Kabel und Leitungen

  • Isolierte Litzen mit Ferritbeschichtung zum störfesten Verdrahten von Schaltschränken und elektronischen Geräten.
  • Tiefpass-Netzkabel (LP-Kabel) zum Anschließen empfindlicher Geräte an das Netz. Die Kabel bewirken sowohl eine Erhöhung der Störfestigkeit gegenüber elektromagnetischen Störungen auf dem Netz als auch eine Reduzierung der elektromagnetischen Emission.
  • Kabel zum Anschließen von Mess-Sensoren. Sensoren reagieren wegen ihrer sehr niedrigen Arbeitsspannung sehr empfindlich auf Störungen aus dem Umfeld und werden deshalb vorzugsweise über ferritbeschichtete Kabel angeschlossen.
  • Kabel mit Dämpfung der Mantelströme (CMS-Kabel), besonders geeignet für Verbindungen, die elektromagnetischer Störstrahlung unterliegen.
  • Motoranschlusskabel für Frequenzumrichter, die vermeiden, dass die sehr steilen Impulse des Umrichters das Umfeld stören. Auch werden die steilen Impulse durch diese Kabel abgeflacht, wodurch Wicklungsschäden im Motor vermieden werden.
  • Abgeschirmte Kabel für Hausinstallationen, die nicht nur hohe Frequenzen, sondern ebenfalls niederfrequente Magnetfelder (z.B. 50 Hz Netzfrequenz oder 16 2/3 Hz von Eisenbahnen) abschwächen.

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